Berlin, 2. Juli 2002 - »Schröder und Fischer vertreten eine Bundesregierung, die ihre
'uneingeschränkte Solidarität' mit der US-Regierung aussprach, die am 16. November 2001
das Parlament mit der Vertrauensfrage erpreßte und gleichzeitig beschließen ließ,
daß 3900 Bundeswehrsoldaten als spezielle Einsatztruppe im aktuellen Krisen- und kommenden
Kriegsgebiet präsent sind, darunter Einheiten, die sich auf einen Krieg mit Massenvernichtungswaffen
vorbereiten.« So begründete der Bundestagsabgeordnete Winfried Wolf, warum er am 23. Mai 2002
bei Bushs Rede im Bundestag ein Transparent hochhielt mit der Aufschrift: »Mr. Bush + Mr. Schröder:
STOP YOUR WARS!« Dieses Transparent wurde dem Abgeordneten nach wenigen Momenten von einem Saaldiener entwunden.
Was hat die Aktion genutzt? Wurden die Kriege gestoppt? Nein, denn es geht ja gegen den
»Terrorismus«. Was sagen die »Leute draußen im Lande« dazu? Bei »Kost the Ost« durften sie abstimmen.
Die Frage: Deutsche Soldaten ziehen wieder in den Krieg. Viele Ostdeutsche lehnen jedoch
Militäreinsätze im Ausland ab. Sollen die Wessis ihren Krieg alleine machen?
360 Bürger votierten zwischen Januar und Juni 2002. Eine knappe Mehrheit entschied sich dafür,
die Wessis das Kriegsgemetzel alleine verüben (und erleiden) zu lassen. Sind Ostler die friedlicheren
Bürger, die - im Geiste der Völkerfreundschaft erzogen - wissen, daß ein toter Amerikaner
genauso schlimm ist wie ein toter Afghane oder Iraker? Das komplette Ergebnistableau:
Es gibt auch Westdeutsche, die sind gegen deutsche Kriegseinsätze. Eine E-Mail des Duisburgers Herbert F.: »Eure Umfrage greift deutlich zu kurz. Ihr unterstellt ganz einfach, dass alle Wessis die Kriegseinsätze der Nato und damit auch der BRD-Bundeswehr befürworten. Selbstverständlich gibt es in der Friedensbewegung, bei vielen Linken und selbst an der grünen Basis heftigste Proteste dagegen. Schröder, Fische und auch die fast komplette CDU (West wie Ost) wollen das nicht hören. Was könnte ich als Wessi und Kriegsgegner hier nur ankreuzen? Keine der drei Möglichkeiten wird meiner Einstellung zu dem Thema auch nur ansatzweise gerecht.«
Zweifellos sind es aber eben Wessis, die sich beim US-Präsidenten einschleimen und sich das
In-der-Weltpolitik-Mitmischen verdienen wollen durch Vasallendienste für Kriegstreiber.
Liegt es an der typisch westdeutschen US-Hörigkeit, von der Ostler durch ihr Leben unter russischem
Zepter nicht infiziert sind? Allerdings kommt auch der PDS-Mutige Winfried Wolf aus dem Westen.